Infektionskontrolle auf molekularer Ebene

Veröffentlicht am 10. Januar 2018

Infektionskontrolle auf molekularer Ebene

Etablierung einer Technologie der Gerichtsmedizin zur frühzeitigen Krankheitserkennung

Schon seit Beginn der Haustierhaltung sind Krankheiten ein dauerhafter Begleiter und eine Gefahr für diesen Zweig der Landwirtschaft. Trotz großer Fortschritte in Züchtung, Medizin und Biosicherheit ist die Gefährdung durch Krankheitserreger sowohl für Tiere als auch uns Menschen ein reales Problem.

Wo auch immer Krankheitserreger wie zum Beispiel das Virus der Aviären Influenza (AIV) oder Salmonellen auftreten, können sowohl die ökonomischen als auch die emotionalen Auswirkungen enorm sein. Die beste Strategie, mit diesen Bedrohungen umzugehen, ist permanente Wachsamkeit. Vorbeugung, frühe Erkennung und Biosicherheit sind die besten Maßnahmen, um ein gesundes Produktionsumfeld zu gewährleisten. Dies heisst, gedanklich immer einen Schritt voraus zu sein. Deshalb haben wir in unserem Hause in die moderne PCR-Technik investiert und nutzen diese zur Früherkennung.

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Was ist damit gemeint?

Als Vergleich sei die immer wieder zitierte “Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen” angeführt. Wenn wir an ein Virus, wie das der Aviären Influenza (AI), oder an ein Bakterium, wie zum Beispiel Salmonella, in einer offensichtlich gesunden Herde denken, entspricht die Suche nach ihnen sprichwörtlich der “Stecknadel im Heuhaufen”. Die PCR-Technik versetzt uns in die Lage, mit einem überschaubaren Aufwand an Probenmaterial und innerhalb einer relativ kurzen Zeit heraus zu finden, ob ein Krankheitserreger in der Herde vorhanden ist oder auch nicht. Diese neue Technologie findet heute bereits breite Anwendung in der Gerichtsmedizin oder auch bei der Krebsvorsorge. Durch den frühen Nachweis eines Krankheitserregers sind wir in der Lage, Maßnahmen zu ergreifen, noch bevor ernsthafter Schaden eingetreten ist.

Unsere hohen Standards bei der Früherkennung von Krankheiten werden nicht nur von unseren Kunden und der Branche allgemein, sondern auch von den staatlichen Behörden geschätzt und anerkannt. So besitzen wir seit langem die staatliche Anerkennung für den Salmonella-Nachweis mittels kultureller Anzüchtung. Seit Kurzem besitzen wir auch die staatliche Anerkennung für den Influenza-Nachweis mittels PCR-Technik. Dies stellt nicht nur eine Anerkennung der korrekten wissenschaftlichen Vorgehensweise und verwendeten technischen Apparaturen sondern auch unserer Integrität im Umgang mit dabei erzielten Untersuchungsergebnissen dar. Die Einführung der PCR-Technik ist ein weiteres Beispiel für unsere Strategie der ständigen Suche nach Lösungen für ein besseres Leben in der Zukunft.

Mehr zur PCR

PCR steht für Polymerase Chain Reaction (Polymerase Ketten-Reaktion). Der sich dahinter verbergende Mechanismus basiert auf dem Nachweis einer spezifischen genetischen Erbinformation, welche in der sogenannten DNA gespeichert ist. Die DNA wird durch Vervielfachung einer einzelnen Kopie nachweisbar. Um dies zu erreichen, werden spezifische Primer verwendet, die nur bei Vorhandensein des gesuchten Erregers in der Probe beginnen, vielfache Kopien der Erreger-spezifischen DNA herzustellen. Die hohe Sensitivität dieser Technologie wird am Beispiel der AI-PCR deutlich. Das angewendete Verfahren ist in der Lage, ein Virusgenom unter 50.000 Wirtszellen nach zu weisen. Dies erlaubt den Nachweis eines Erregers sehr früh nach Infektion des Wirtes.

Diese kraftvolle Technik findet heute Anwendung in der Gerichtsmedizin zur Aufklärung von Straftaten, in der Krebsvorsorge genauso wie bei der Suche nach bestimmten Viren und Bakterien. Wir nutzen die PCR-Technologie speziell zum Nachweis von Mycoplasmen, Salmonellen, Metapneumoviren, Coronaviren und Adenoviren.

Mit der Nutzung der innovativen PCR-Technologie unterstützen wir die weitere Entwicklung der Wertschöpfungskette in der Eiweißversorgung. Weitere Einsatzmöglichkeiten werden erforscht. Die Möglichkeiten erscheinen endlos. 

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